Was macht der Waschbär bei uns?

Die Universität Freiburg lässt mit einer Studie aufhorchen die besagt, dass bis in das Jahr 2050 bis zu 2500 gebietsfremde Tierarten in Europa eine neue Heimat finden werden!

Es ist ja nicht nur der Waschbär…

Die Schweiz ist und bleibt ein Land der Zuwanderung – auch wenn das immer wieder an Abstimmungen in Frage gestellt wird.

Was uns nun aber bedroht ist eine Einwanderungswelle über die wir nicht abstimmen können und die man praktisch nicht verhindern kann: Wir sprechen von Neozoen – ein schönes Wort zur Beschreibung von Invasiven, gebietsfremden Tieren.

Eine ähnliche Einwanderungswelle haben wir schon mit Pflanzen erlebt.
Hierzu möchte ich auf den Artikel Invasive Pflanzen hinweisen.

Was unterscheidet man in diesem Bereich?

Grundsätzlich unterscheidet man in zwei Gruppen

Absichtlich Eingeführte Arten

  • Zier- und Nutzpflanzen: Drüsiges Springkraut, Herkulesstaude, Japanischer -/Sachalin Knöterich, Schneeglöckchen.
  • Forstwirtschaft: Robinie, Douglasie, Späte Traubenkirsche.
  • Fischerei: Regenbogenforelle, Bachsaibling, Amerikanischer Signalkrebs.
  • Jagdwild und Nutztiere: Waschbär, Fasan, Damhirsch, Mufflon, Bisamratte, Mink, Nutria .
  • Biologische Schädlingsbekämpfung: Asiatischer Marienkäfer.

Unabsichtlich Eingeführte Arten

  • Verschleppung Samen mit Handelsgütern: Ambrosie, Schmalblättriges Greiskraut.
  • Schiffsverkehr und Anhaftungen an Kiel, Ballastwasser: Körbchenmuschel, Wandermuschel, Wollhandkrabbe, Pazifische Auster, Schwarzmund-Grundel
  • Transportverpackungen, Handelsgüter: Wanderratte, Spanische Wegschnecke, Asiatischer Laubholzbockkäfer
  • Zooflüchtling: Nilgans, Kanadagans, Flamingo, Halsbandsittich, Alexandersittich.

Eine Übersicht über die ‘feinen’ Unterschiede der Einteilung gebietsfremder Arten kann man dieser Grafik entnehmen:

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Die Anfänge

Es sind ja meist gute Ideen die zu Problemen führen an die man ursprünglich nicht dachte.
Ein solcher Fall ist der asiatische Marienkäfer.

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Der asiatische Marienkäfer

Dieser Käfer wurde auf verschiedenen Kontinenten zur Bekämpfungen von Blattläusen ausgesetzt und hat auch gute Arbeit geleistet. In den USA wurden sie schon 1916 eingesetzt konnten sich aber nicht halten. Weitere Versuche wurden in den Jahren 1964 bis 1982 in mindestens 14 Fällen vorgenommen. Keine dieser Populationen konnte sich jedoch halten.

Die erste Einbürgerung die sich erfolgreich vermehren konnte ist aus dem Jahr 1988 aus Louisiana bekannt. 1994 war der Käfer bereits in 24 Bundesstaaten nachweisbar – vom Atlantik bis zu Pazifik war er etabliert und breitet sich rasant weiter aus (der erste Nachweis in Kanada fand 1994 statt).

Das erste Auftreten in Europa

In Belgien wurde das erste freilebende Tier 2001 entdeckt. In den Jahren 2002 bis 2006 wurde eine Zunahme der Population von 189% festgestellt!
Genaue Bestandsangaben für Deutschland und die Schweiz sind nicht bekannt, das erste Exemplar in der Schweiz wurde 2004 in Basel gefunden.

Seither hat sich die Art massiv ausgebreitet. Im Jahr 2006 waren elf Kantone betroffen und es wurden erste herbstliche Schwarmbildungen gesichtet. Bereits ein Jahr später kam die Art praktisch in der ganzen Schweiz vor und bildete im Herbst Ansammlungen mit mehreren hundert Exemplaren.

Nutzen fremder Helfer

Der asiatische Marienkäfer hat einen gesunden Appetit! Er ist in der Lage pro Tag zwischen 70 und 270 Blattläuse zu vertilgen. Dies hat ihn zu einem nützlichen Helfer in der Schädlingsbekämpfung gemacht. Ohne Chemie konnten ganze Gewächshäuser praktisch Schädlings frei gehalten werden.

Die Gefahren – Exemplarisch

Die Hauptgefahr die der Käfer mit sich bringt und hier sind wir auch gleich beim Hauptthema angelangt:

Problematisch werden diese gebietsfremden Arten dann, wenn sie die Gesundheit von Menschen, anderen Tieren oder Pflanzen beeinträchtigen, wirtschaftlichen Schaden anrichten oder sich auf Kosten einheimischer Arten ausbreiten und so die lokale Biodiversität und Ökosystemleistungen schädigen.

Der Appetit dieses Käfers ist dermassen gross, dass auch heimische Käferarten – darunter die Larven des einheimischen Marienkäfers – zu seinem Speisezettel gehören.

Erstes Fazit

Das Beispiel des asiatischen Marienkäfers zeigt deutlich das Problem auf, das Neozoten verursachen.
Aus einer, im Grunde genommen guten Idee – Vernichtung eines Schädlings durch einen Nützlig – entsteht eine Kette von Folgeereignissen die keiner im Voraus richtig sehen konnte oder sehen wollte.

Es ist nicht nur der kleine Käfer…

Hier ein paar weitere sehr interessante Beispiele:

Roter Amerikanischer Sumpfkrebs

Wie der Name schon vermuten lässt, kommt dieser Krebs aus den USA und Nordmexiko. Ursprünglich in den unteren Mississippi Niederungen heimisch, wurde er 1973 in Spanien ausgesetzt und hat dort einige Amphibienarten stark dezimiert. Der Krebs wurde ausgesetzt um sein Fleisch als nicht näher bezeichnetes ‘Flusskrebsfleisch’ in Supermärkten zu verkaufen.

Im Jahr 2007 überstieg die weltweite Produktion 300.000 Tonnen.

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Roter Amerikanischer Sumpfkrebs / © Wikipedia.org

Nebst dem dass dieser Krebs sehr anspruchslos ist was Habitat betrifft ist er Überträger der Krebspest. Gegen diese Krankheit ist er selbst mehr oder weniger Immun ist aber für exponierte europäische Arten tödlich. Die einheimische Arten sterben also unweigerlich aus…

Eine Bekämpfung durch abfischend er betroffenen Gewässer ist praktisch aussichtslos, eine neue Bekämpfungsmethode mit Aalen hingegen scheint ein gewisses Potential zu haben.

Aquarianer in der Schuld?

Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs war traditionell bei Aquarianern beliebt. Die bunt gefärbten, auch tagsüber aktiven Tiere gelten als attraktiv, wenn es auch immer zu Problemen durch Frass an Wasserpflanzen und Erbeuten von Fischen und anderen Wirbellosen wie etwa Wasserschnecken gekommen ist.

Einige dieser Tiere gelangten bewusst oder unbewusst in die hiesige Natur.

Die Krebse wurde teils auch online gehandelt. Der Handel und die Zucht dieser Tiere ist jedoch mittlerweile in der Schweiz und der EU verboten.

Wandermuschel

Ein weiterer Kandidat auf der Liste der Lebewesen die nunmehr nicht mehr nur in ihrer Heimat – Schwarzes Meer – leben ist die Wandermuschel.

Es ist nicht so wie es der Name vermuten lässt. Sie ist nicht zugewandert, sie wurde im Zuge der Globalisierung eingeschleppt ohne das es zunächst aufgefallen wäre.
Es waren waren Schiffe die die Muschel als Rumpfbewuchs oder als Passagier in den Ballasttanks in unsere Breitengrade brachten.

Auch hier ist es wie beim roten Amerikanischen Sumpfkrebs faszinierend, wie sich die Muschel an die neuen Lebensgebiete anpassen konnte. Die dreieckige und bis zu 4 cm lange Muschel hält Wassertemperaturen von 0 bis 30°C ohne Probleme aus und ist in Wassertiefen bis 30m zu finden.

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Wandermuschel / © Bernerzeitung.ch

Nebst dem das sie Rohre verstopfen mussten auch schon Schleusen ausgebaggert werden das sie voll von Schalen abgestorbener Exemplare waren.

Für die hiesigen Muscheln sind sie ein Konkurrent was das Futter angeht.
Die Wandermuschel ist ein grosser Verbraucher von Plankton und Bakterien und entzieht den Einheimischen Muschelarten somit das Futter.

Fressfeinde hat die Muschel aber auch schon gefunden! Reiher und Blässhühner sind teilweise bereits auf diese Art spezialisiert und es ist unter anderem auch dieser Muschel zu verdanken, dass sich die Reiherpopulation in der Schweiz wieder gut erholen konnte.

Bootsbesitzer in der Schuld?

Es kann nicht abgestritten werden, dass das Ein- und Auswassern von Booten zur Verbreitung der Wandermuschel beiträgt.
Aus diesem Grund hat Bundesamt für Umwelt BAFU ein Merkblatt verfasst das sich mit diesem Thema befasst. Mehr hier «Merkblatt Bootsbesitzer»

Waschbär

Der Waschbär in der Schweiz ist kein neues Ereignis. Seit etwa 40 Jahren ist bekannt, dass dieser kleine und flinke Kleinbär den Weg in unsere Wälder gefunden hat.

Die ersten Waschbären wurden vor etwa 80 Jahren zum Zwecke der Pelztierhaltung nach Deutschland eingeführt. 1934 schafften sie dann den Sprung in die freie Wildbahn Mitteleuropas.

Die erste bestätigte Sichtung fand 1976 im Kanton Schaffhausen statt. Seither hat er sich weiter in der Schweiz verbreitet – seit 2003 besiedeln sie die Uferregion der Genfersees.

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Ein Waschbär / © schweizerbauer.ch

Die ersten in die Nordschweiz eingewanderten Waschbären hatten sich offensichtlich erfolgreich vermehrt, denn sonst wären in den 1980er-Jahren keine weiteren Exemplare in den Kantonen Solothurn, Baselland, Thurgau, Schaffhausen, Aargau, Bern und Zürich aufgetaucht.

Der Waschbär hat bei uns kaum natürliche Feinde, und er kann sich gut anpassen. Sein Futter findet er als Kulturfolger ohne Probleme in der Nähe des Menschen.

Geldgier und Geschäft als Schuldige?

Man kann diese Frage nur schlecht mit einem Nein beantworten. Der Ursprung der europäischen Population ist auf den zur Pelztierhaltung gedachten Import aus dem Jahr 1934 zurück zu führen.

Asiatischer Laubholzbockkäfer

Einen sehr gefährlichen Besucher aus Übersee ist der asiatische Laubholzbockkäfer (ALB). Dieser nur rund 2.5 bis 4cm lange Käfer hat das Potential zu grossen Schäden in unseren Wäldern.

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Asiatischer Laubholzbockkäfer auf Laubholz / © wsl.ch

Die Gefahren die durch diesen Käfer ausgehen sind vielschichtig:

  • durch den Larvenfrass der ersten Stadien im Kambium, das in diesem Bereich abstirbt.
  • durch den Larvenfrass ab dem dritten Stadium im Holz, das den Baum statisch schwächt, was bis zum Abbrechen von Kronenteilen führen kann und ein Problem für die Verkehrssicherung der betroffenen Bäume darstellt.
  • durch das Eindringen von Sekundärschädlingen.

Die Schäden die der Käfer in seiner Heimat China anrichtet belaufen sich auf rund 1.5 Mrd. US-Dollar pro Jahr.

Die erste Sichtung dieses Schädlings wurde 2011 im Kanton Freiburg gemeldet.

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Auf dieser in Marly FR befallenen Rosskastanie befanden sich mehr als 100 Ausfluglöcher des Asiatischen Laubholzbockkäfers. / © Doris Hölling, WSL

Der Kanton Freiburg ergriff in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Marly, dem Bundesamt für Umwelt BAFU und der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL strenge Massnahmen, wie das Fällen zahlreicher Bäume und intensive Kontrollen an verbleibenden Bäumen. Diese Kontrollen wurden durch Baumkletterer und speziell dafür ausgebildete Spürhunde durchgeführt.

Die Massnahmen erwiesen sich als äusserst effizient, denn seit 2014 gab es keine weiteren Anzeichen für einen Befall. Damit ein Herd als getilgt gilt, müssen gemäss Vorgabe des Bundes während 4 Jahren intensive Kontrollen durchgeführt werden, ohne dass Anzeichen für eine neuerliche Präsenz des Käfers auftreten.

Hier weitere Informationen zu diesem Befall: Kanton Freiburg

Globalisierung als Schuldiger?

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass der Käfer in Paletten- und Verpackungsholz den Weg zu uns gefunden hat. Eine weitere Quelle für seine Verbreitung ist der Import von lebenden Pflanzen – die häufig auch noch Neophyten sind…

Was sind denn nun die Gefahren?

Gefahren für die heimischen Tierarten

In der Natur herrscht ein stetes Fressen und Gefressen werden. Normalerweise kennen die Tiere jedoch ihre Feinde und haben gelernt, sich vor ihnen in Acht zu nehmen.

Die neuen Beutegreifer wie den Marderhund kennen sie jedoch noch nicht. Das hat die Konsequenz, dass es zu sehr hohen Verlusten, etwa bei Niederwildarten und Bodenbrütern, kommt. Kiebitz, Brachvogel, Rebhuhn und Fasan müssen ihn erst kennenlernen. Und bis das soweit ist, da ist es schon zu spät.

In bereits durch den Menschen geschädigten Lebensräumen können eingewanderte Arten zum Problem werden. Sie können auch Krankheiten einschleppen: Der Amsel macht das von einer afrikanischen Mücke mitgebrachte Usutu-Virus zu schaffen, dem Edelkrebs die Krebspest, die vom nordamerikanischen Signalkrebs übertragen wird.

Jede Veränderung einer in Jahrmillionen gewachsenen Artenzusammensetzung, die in einer komplexen Abhängigkeit voneinander steht, die ich als Mensch mache, bringt insgesamt Veränderungen, die ich überhaupt nicht absehen kann. Darum sollte man überhaupt keine neuen Arten irgendwo aus- oder einbringen. Auch nicht aus wirtschaftlicher Sicht.

Christine Margraf, Artenschutzreferentin für Südbayern beim Bund Naturschutz

Grauhörnchen gegen Eichhörnchen – Folgen der Invasion

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Bild: picture-alliance/dpa

Vor gut einem Jahrhundert wurden ein paar Exemplare des nordamerikanischen Grauhörnchens in England ausgesetzt. Seither haben sie sich ungehemmt vermehrt und ausgebreitet – zum Schaden des einheimischen Eichhörnchens, das wohl bald aus den britischen Wäldern und Parkanlagen verschwunden sein wird. Um das zu verhindern, wurden in Grossbritannien mittlerweile drei Eichhörnchen-Reservate eingerichtet.

Im Gegensatz zum europäischen Hörnchen sind Grauhörnchen grosse Waldschädlinge und Nahrungskonkurrenten der heimischen Vogelwelt. Da sie beim Futtern lange nicht so wählerisch sind, konnten sie die Eichhörnchen schnell aus den heimischen Parks vertreiben. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann das erste Grauhörnchen – absichtlich oder versehentlich – über den Kanal geschmuggelt wird und seinen Siegeszug in Europa fortsetzt.

Kalikokrebse vernichten einheimische Amphibien und Wasserinsekten

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Bild: Karsten Grabow/picture-alliance/dpa

Der Kalikokrebs stammt ursprünglich aus Nordamerika. Der gefrässige Flusskrebs vernichtet schützenswerte Amphibien und Insekten, die im oder am Wasser leben. Vermutlich wurde ein Exemplar 1993 in der Nähe von Baden-Baden ausgesetzt. Mittlerweile hat sich der Kalikokrebs im gesamten Oberrhein rasant ausgebreitet. Forscher der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe beobachten das die Zahl der Krebse in Baden-Württemberg explosionsartig steigt. So schätzen sie, dass der Kalikokrebs bereits 80 Prozent der Auengewässer für sich erobert hat. Sie bevorzugen lehmige Gewässer und Auen und fressen nicht nur alles, sondern können dazu noch Erreger wie die Krebspest auf einheimische Flusskrebsarten übertragen. Da sich Kalikokrebse in extrem kurzen Zyklen vermehren, soll verhindert werden, dass sie sich weiter ausbreiten.

Gefahren für die Menschen

Prinzipiell kann jedes Tier Krankheiten und Parasiten auf den Menschen übertragen.

Ein Beispiel das es in der Geschichte der Menschheit oft in die Schlagzeilen der damaligen Zeit gebracht hat, ist die Krankheit die durch einen kleinen Plagegeist übertragen wird

die Pest (Yersinia pestis), die durch die Hausratte (Rattus rattus) oder die Wanderratte (Rattus norvegicus) über den Pestfloh (Xenopsylla cheopis) eingebracht wird.

In unserer Zeit sprechen wir aber auch über Krankheitsüberträger wie

Die Tigermücke, Überträger des Dengue-Fiebers und ursprünglich in Asien beheimatet, wurde in Frankreich und Italien entdeckt. Hauptverbreitungsweg ist die Verschleppung über Transportmittel aller Art.

Die Sandmückenart Phlebotomus mascittii, bekannt als Überträger der Leishmaniose in Süd- und Südwesteuropa, wurde kürzlich auch in Deutschland gefunden.

Ein Effekt den man nicht ausser acht lassen sollte ist folgender: Heimische Tierarten dienen als Vektoren eingeschleppter Krankheiten. Als Beispiel ist hier die bei uns bekannte Zeckenart (Ixodes ricinus) zu nennen. Sie ist der Hauptüberträger für den ursprünglich aus Südeuropa stammenden Erreger der Lyme-Borreliose – das Bakterium Borrelia burgdorferi.

Weitere Auswirkungen auf die Gesundheit haben Parasiten die auf den Menschen übertragen werden.
So zum Beispiel der Bisam (Ondatra zibethicus) als Zwischenwirt von Katzen- und Hundebandwurm (Hydatigera taeniaeformis und Dipylidium caninum) und der Waschbär (Procyon lotor) als Überträger des Waschbärspulwurms (Baylisascaris procyonis).

Ebenso besteht die Möglichkeit, dass neue Malaria- oder Gelbfieber-Überträger, zum Beispiel Stechmücken wie die Gelbfiebermücke Aedes aegypti, eingeschleppt werden.

Rolle des Klimawandels

Es gibt deutliche Anzeichen, dass der Klimawandel erheblichen Einfluss auf die Verbreitung von Noezoen hat. Ein mittlerweile gut dokumentiertes Beispiel ist die Ausbreitung der Gottesanbeterin im deutschen Baden-Würtenberg…

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Bild: LubosHouska / pixabay.com

Die ursprünglich aus Afrika stammende Art kann seit den 1990er Jahren vermehrt in Deutschland gefunden werden. Ein grosse Population die wohl aus Frankreich eingewandert ist, kann in Baden-Württemberg in der Oberrheinebene und insbesondere in Südbaden gefunden werden.

Durch menschliche Verschleppung kommt die Art auch in Nordamerika vor.

Da die wärmeliebende Art sehr unterschiedliche Lebensräume besiedeln kann und ihr die allgemeine Klimaveränderung in Mitteleuropa sehr zugute kommt, befindet sie sich in der Ausbreitung.
Die Bestandsentwicklung kann somit als positiv bezeichnet werden.

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